Der 1. April 2024 markiert einen Wendepunkt in der Drogenpolitik Deutschlands. Cannabis steht nicht länger auf der Liste der verbotenen Betäubungsmittel. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Pflanzen nun von Privatpersonen legal angebaut und konsumiert werden. Das bedeutet jedoch längst nicht, dass alles erlaubt ist. Kritiker sehen zudem, dass die neuen Gesetze auch neue Probleme mit sich bringen. Lesen Sie nun, was für Cannabis und CBD gesetzlich gilt und welche Vorgaben Sie kennen sollten.
Inhaltsübersicht
Cannabis zukünftig im freien Verkauf erhältlich?
Auch wenn Cannabis jetzt nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, dürfen Haschisch und Marihuana nun keinesfalls einfach im Handel angeboten werden. Anders sieht das mit CBD-Ölen aus, über deren positive Wirkung bei Schmerzen und psychischen Krankheiten Sie hier weitere Informationen finden. Die Abgabe dieser Öle war vorher bereits legal und wird es auch weiterhin bleiben.
Cannabis darf dagegen nicht einfach mit Gewinnabsicht verkauft werden. Stattdessen können Konsumenten selber bis zu drei Cannabispflanzen in der eigenen Wohnung anbauen. Alternativ ist der Bezug über sogenannte „Cannabis-Clubs“ möglich. Dabei handelt es sich um Vereine von maximal 500 Mitgliedern, die quasi der gemeinschaftlichen Nutzung selbst angebauter Pflanzen dienen. Über den Verein können Haschisch und Marihuana an Mitglieder abgegeben werden.
Konsum in der Öffentlichkeit – Was ist erlaubt, was verboten?
Die neuen Gesetze besagen, dass bis zu 25 Gramm Cannabis mitgeführt werden dürfen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Konsum überall erlaubt ist. Zwar ist es nun tatsächlich rechtlich kein Problem mehr, einen Joint in der Öffentlichkeit zu rauchen, Voraussetzung dafür ist aber, dass ein Mindestabstand von 100 Metern zu Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und Sportstätten eingehalten wird. Dies zeigt, dass der Jugendschutz auch nach der Legalisierung weiterhin ernst genommen wird. In Fußgängerzonen darf zwischen 7 Uhr morgens und 20 Uhr abends ebenfalls kein Cannabis-Konsum stattfinden.
Cannabis im Straßenverkehr – Welche Strafen drohen?
Auch legal konsumiertes THC im Blut kann im Straßenverkehr zu empfindlichen rechtlichen Konsequenzen führen. Zwar ist Fahren unter Cannabis-Einfluss zunächst nur eine Ordnungswidrigkeit, passiert dabei aber ein Unfall, so sieht die Lage anders aus. Während es bei der Ordnungswidrigkeit bei einem (nicht besonders hohen) Bußgeld bleibt, sind im Fall eines Unfalls sogar Haftstrafen denkbar. Da für die THC-Konzentration im Blut bislang noch die Grenzwerte aus Zeiten der Null-Toleranz-Politik gegenüber Cannabis gelten, können die Werte von Autofahrern selbst mehrere Tage nach dem Konsum noch zu hoch sein. Dies wird von Kritikern klar bemängelt, da es für Konsumenten auf diese Weise trotz der Streichung von Cannabis aus der Liste der Betäubungsmittel schwer wird, sich wirklich legal im Straßenverkehr zu verhalten.
Cannabis vs. CBD – Unterschiede und Besonderheiten
Obwohl Cannabis und CBD oft im gleichen Atemzug genannt werden, unterscheiden sich beide signifikant. Das gilt sowohl für die chemische Zusammensetzung als auch für die rechtliche Behandlung. CBD oder Cannabidiol ist einer der nicht-psychoaktiven Inhaltsstoffe der Cannabispflanze. Dieser Stoff war bereits lange vor der Legalisierung von Cannabis für eine therapeutische Wirkung bekannt und wurde dafür ohne rechtliche Probleme verwendet. CBD-Produkte mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,2% waren nämlich schon vorher legal und werden es natürlich auch weiterhin bleiben. Trotz der nun liberaleren Gesetze ist es weiter wichtig, den Unterschied zwischen Cannabis und CBD zu kennen, denn letzteres ist frei verkäuflich, während der gewerbliche Handel mit Cannabis weiterhin illegal ist.